Erweiterte Bedingungen zur Steuerung der als Dienst ausgeführten Interpret- und Transfer-Instanzen: Übersicht

Erweiterte Bedingungen sind standardmäßig nicht in der Programmoberfläche verfügbar. Um ihre Verwendung zu aktivieren, muss die Option AdvancedJobCondition=1 im Abschnitt [InvoiceServices] in der Datei eilocal.ini festgelegt werden. Wenn sie aktiviert sind, wird unten im Dialogfeld ein Abschnitt für Erweiterte Bedingungen zum Konfigurieren von Service-Jobs hinzugefügt.

Verwenden Sie die Informationen in diesem Thema als Inspiration für die Einrichtung von erweiterten Bedingungen, wenn Sie Service-Jobs konfigurieren, um die Verwendung von Kofax ReadSoft Invoices-Diensten zu steuern.

Erweiterte Bedingungen stellen eine sehr leistungsstarke und flexible Möglichkeit zum Steuern von Service-Jobs in Verbindung mit Interpret- und Transfer-Instanzen dar, die als Dienste verwendet werden. Infolgedessen müssen sie sorgfältig durchdacht und richtig konfiguriert sowie getestet werden, um zu gewährleisten, dass sie richtig funktionieren.

Zwei Arten von erweiterten Bedingungen sind verfügbar:

  • Startbedingungen
  • Stoppbedingungen

Startbedingungen

Für jeden Job ist nur eine erweiterte Startbedingung erlaubt (das heißt, ein Satz von Parametern, die zum Starten des Jobs erforderlich sind) und der Job startet nur, wenn alle für die Bedingung konfigurierten Parameter erfüllt sind. Dies bedeutet, dass bei deren Verwendung Vorsicht geboten ist.

Startbedingungen können beispielsweise verwendet werden, um die CPU-Auslastung zu optimieren, falls dies ein Problem ist.

  • Werden keine Startbedingungen verwendet, ist zum Starten jedes Jobs, zum Überprüfen, ob Rechnungen dafür verarbeitet werden müssen, und zum Beenden des Jobs CPU-Leistung erforderlich, auch wenn keine Rechnungen für die Verarbeitung vorliegen. Wenn also eine Interpret- oder Transfer-Instanz viele Service-Jobs enthält, in denen keine Rechnungen für die Verarbeitung vorliegen, kann durch das Öffnen und Schließen dieser Jobs eine beträchtliche Menge an Computerleistung verloren gehen. Dies wird außerdem durch die Anzahl der Interpret- oder Transfer-Instanzen multipliziert, die auf dem Computer ausgeführt werden.
  • Falls zum Starten eines Jobs ein bestimmter Satz von Parametern erforderlich ist, wird der Job nur gestartet, wenn alle diese Bedingungen erfüllt sind. Daher muss die Anwendung den Job weder starten noch beenden, wenn es nichts zu verarbeiten gibt. Das heißt, sie macht automatisch mit dem nächsten Job in der Liste weiter und spart dadurch Computerleistung. Sie müssen jedoch darauf achten, dass Jobs, die ausgeführt werden müssen, nicht durch falsche Einstellungen daran gehindert werden.

Stoppbedingungen

Für jeden Job sind mehrere erweiterte Stoppbedingungen (also Sätze von Parametern, die erforderlich sind, um einen Job zu beenden) erlaubt und diese sind voneinander unabhängig. Das bedeutet, dass nicht alle erweiterten Bedingungen erfüllt sein müssen, um einen Job zu beenden. Demzufolge kann ein Job aus einer Reihe unterschiedlicher Gründe gestoppt werden.

Erweiterte Stoppbedingungen werden normalerweise verwendet, um die Jobpriorität zu steuern.

So verwenden Sie erweiterte Bedingungen

Ein oder mehrere erweiterte Bedingungen können so konfiguriert werden, dass Jobs gestartet oder gestoppt werden, basierend auf Kriterien, die für die folgenden Szenarien spezifisch sind:

  • Rechnungen gelangen in das System, indem gedruckte Dokumente mit dem Scan-Modul eingelesen werden. Die resultierenden Rechnungen werden als intern betrachtet. Dieses Szenario gilt sowohl für Interpret- als auch Transfer-Instanzen.
  • Bilder von externen Rechnungen werden aus einem Dateiordner oder mithilfe von Collector aus E-Mails erfasst. Da diese Rechnungsbilder noch nicht in das Kofax ReadSoft Invoices-System eingegangen sind, gilt dieses Szenario nur für Instanzen von Interpret.

Erweiterte Bedingungen für Rechnungen, die in das System gescannt wurden

Rechnungen, die mit dem Scan-Modul in das System eingelesen wurden, sind in der Kofax ReadSoft Invoices-Datenbank zu finden. Erweiterte Bedingungen zum Starten oder Beenden von Jobs für diesen Rechnungstyp können auf einer beliebigen Kombination mehrerer Parameter beruhen. Erweiterte Bedingungen werden mit den folgenden Parametern sowohl für Interpret- als auch Transferinstanzen konfiguriert, es sei denn, es ist etwas anderes angegeben.

  • Rechnungsprofile
  • Rechnungsstatus
    • Akzeptiert
    • Berichtigt
    • Abgelehnt
    • Gescannt – Dies ist der einzige Rechnungsstatus, der in Verbindung mit erweiterten Bedingungen von Interpret verwendet werden kann.
    • Vollständig
  • Benutzerdefinierte Variablen
    • Variablenname
    • Variablenwert
  • Warteschlangen

Erweiterte Bedingungen für Rechnungsbilder aus einem Dateisystem oder mit einem externen Plugin wie ReadSoft Collector

Instanzen von Interpret von diesem Rechnungstyp können auf Basis des Speicherorts bestimmter Dateitypen in spezifischen Ordnern mit einer oder mehreren erweiterten Bedingungen gestartet bzw. beendet werden. Wenn beispielsweise ein Interpret-Job ausgeführt wird und eine Stoppbedingung festgelegt wurde, die ausgeführt werden soll, wenn eine Datei eines bestimmten Formats in dem angegebenen Ordner verfügbar wird, stoppt der Job.

Beispiele für Bedingungen im Zusammenhang mit Interpret-Jobs

Für dieses Beispiel wurde eine Instanz von Interpret mit vier Jobs eingerichtet, um Rechnungen aus verschiedenen Jobbeschreibungen zu verarbeiten:

  • Job A verarbeitet gescannte Rechnungen, die in der Kofax ReadSoft Invoices-Datenbank gefunden werden. Dieser Job übernimmt nur einen kleinen Anteil der verarbeiteten Rechnungen, doch diese haben höchste Priorität.
  • Job B übernimmt gefaxte Rechnungsbilder, die sich im Ordner X befinden. Dies sind nur wenige Rechnungen, aber sie haben hohe Priorität.
  • Job C übernimmt Rechnungen auf der Basis von Bilddateien, die mit Collector aus E-Mails in Ordner Y erfasst wurden. Diesen Weg nehmen die meisten Rechnungen. Sie haben normale Priorität.
  • Job D übernimmt Rechnungen, die auf XML-Dateien basieren und aus Ordner Z importiert werden. Es sind nicht so viele wie die von Collector gesammelten Bilddateien, aber diese haben eine höhere Priorität.

Beispielszenario

Die Jobs sind in der Reihenfolge A, B, D, C aufgeführt und werden auch so ausgeführt. Für die Instanz von Interpret, zu der sie gehören, ist Neustart des ersten Jobs nach der Verarbeitung ausgewählt. Das bedeutet, dass zuerst Job A ausgeführt wird, bis alle Rechnungen verarbeitet sind, und wird dann beendet. Dann werden die Jobs B und D in derselben Weise ausgeführt. Job C hat normalerweise viele Rechnungen zu verarbeiten, also wird 100 als die Höchstzahl von Rechnungen oder Batches angegeben, die vor dem Schließen verarbeitet werden sollen. Der Job übernimmt 100 Rechnungen oder Batches, der Job endet, der erste Job startet automatisch neu und der Vorgang beginnt von vorn.

Da die Rechnungen für die Jobs A, B und D eine höhere Priorität als die des Jobs C haben, könnten für den Job C drei erweiterte Stoppbedingungen angegeben werden, so dass anstatt darauf zu warten, bis 100 Rechnungen vor dem Schließen verarbeitet sind, der Job schließt, sobald die Parameter für eine der Stoppbedingungen erfüllt sind.

Mögliche erweiterte Stoppbedingungen zur Konfiguration in Job C:

Beginnen Sie, indem Sie die Jobs unterhalb der Instanz von Interpret erweitern und doppelt auf Job C klicken, um ihn zu öffnen. Klicken Sie anschließend auf Erweiterte Bedingungen und konfigurieren Sie eine erweiterte Bedingung, um diesen Job zu beenden, wenn Rechnungen von den anderen Jobs verfügbar werden. Dazu gehört das Konfigurieren dreier separater Stoppbedingungen in folgender Art und Weise:

Um Job C zu beenden, wenn Rechnungen für Job A verfügbar sind, führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Bereich unter Erweiterte Bedingungen und klicken Sie auf Bedingung hinzufügen > Rechnung verfügbar Stopp.
  2. Klicken Sie auf das Rechnungsprofil, zu dem die Jobbeschreibung „Job A“ gehört.
  3. Klicken Sie unter Status auf Gescannt.
  4. Klicken Sie auf eine Warteschlange, falls eine zutrifft. Beachten Sie, dass separate Jobs mit erweiterten Bedingungen für einzelne Warteschlangen eingerichtet werden können.
  5. Klicken Sie auf OK.

Um Job C zu beenden, wenn Rechnungen für Job B verfügbar sind, führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Bereich unter Erweiterte Bedingungen und klicken Sie auf Bedingung hinzufügen > Datei verfügbar Stopp.
  2. Klicken Sie auf die Schaltfläche Durchsuchen, um zu Ordner X zu navigieren.
  3. Geben sie den/die gewünschten Bilddateityp(en) in das Feld Dateinamenerweiterung ein.
  4. Klicken Sie auf Unterordner auf Dateien prüfen, wenn dort ebenfalls Dateien abgelegt werden.
  5. Klicken Sie auf OK.

Um Job C abzubrechen, wenn Rechnungen für Job D verfügbar sind, führen Sie die folgenden Schritte aus:

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Bereich unter Erweiterte Bedingungen und klicken Sie auf Bedingung hinzufügen > Datei verfügbar Stopp.
  2. Geben Sie den Pfad ein, oder klicken Sie auf die Schaltfläche Durchsuchen, um zum Ordner Z zu navigieren.
  3. Geben Sie *.XML als den zu suchenden Dateityp in das Feld Dateinamenerweiterung ein.
  4. Klicken Sie auf Unterordner auf Dateien prüfen, wenn dort ebenfalls Dateien abgelegt werden.
  5. Klicken Sie auf OK.

Da für die Instanz in diesem Szenario Neustart des ersten Jobs nach der Verarbeitung ausgewählt ist, würde Job A automatisch neu starten, nachdem Job C beendet wurde, und die Jobs würden in der normalen Reihenfolge ausgeführt. Um zu gewährleisten, dass Jobs entsprechend der zutreffenden Priorität ausgeführt werden, müsste eine erweiterte Bedingung konfiguriert werden, so dass die Jobs B und D beendet werden, wenn Rechnungen für Job A verfügbar werden, da Job A die höchste Priorität hat. Außerdem wäre eine zusätzliche erweiterte Bedingung erforderlich, um Job B zu beenden, wenn Rechnungen für Job D verfügbar werden, da dieser ebenfalls eine höhere Priorität hat.

Alternatives Beispielszenario

Jobs können auch anders, ohne Neustart des ersten Jobs nach der Verarbeitung, für die Instanz eingerichtet werden, um die gleichen Ergebnisse zu erzielen. Siehe Folgendes:

  • Die Jobs könnten in der Reihenfolge C, A, D, B aufgelistet und demzufolge ausgeführt werden.
  • Es wäre nicht erforderlich, eine maximale Anzahl von Rechnungen oder Batchs anzugeben, um den Job C zu beenden.
  • Drei separate erweiterte Bedingungen würden so konfiguriert werden, dass Job C auf die gleiche Weise wie das obige Szenario angehalten wird.
  • Außerdem würde eine erweiterte Bedingung so konfiguriert werden, dass die Jobs B und D angehalten werden, wenn Rechnungen für Job A verfügbar werden, da Job A die höchste Priorität hat.
  • Eine weitere erweiterte Bedingung würde konfiguriert werden, um Job B anzuhalten, wenn Rechnungen für Job D verfügbar werden, da Job A eine höhere Priorität als Job B hat.

Auf diese Weise verarbeitet Job C Rechnungen, bis eine erweiterte Bedingung für einen der anderen Jobs ihn beendet. Wenn Job C endet, werden die verbleibenden Jobs automatisch in der richtigen Reihenfolge der Prioritäten ausgeführt.

Schlussfolgerung

Erweiterte Bedingungen bieten eine leistungsstarke Möglichkeit, Dienste zu steuern, und es gibt nicht die eine richtige Methode, die Bedingungen einzurichten. Da die Möglichkeiten endlos sind, muss bei der Konfiguration der erweiterten Bedingungen besonders sorgfältig vorgegangen werden.